Gestern Nachmittag saß ich am offenen Kochlaborfenster, trank einen Espresso und aß ein Stück von meinem italienischen Orangen-Nusskuchen, da hörte ich plötzlich ein lautes Hämmern. Der Professor stand auf einer Leiter in seinem Vorgarten und versuchte ein Schild aufzustellen. Ich konnte zuerst gar nicht erkennen, was darauf geschrieben war. Dann aber doch: Haus und Roboter wegen sehr großem, unvorstellbar großem Heimweh zu vermieten. Melden Sie sich bei Prof. Caprese oder im Kochlabor von Herrn Grün.
Darauf konnte ich mir keinen Reim machen. Heimweh hatte Caprese ja öfters – aber sowas. Ich eilte aus dem Haus und zum Vorgarten des Professors.
»Was machen Sie da? Das Haus vermieten … und Luigi auch. Das geht nicht.«
Jetzt sah ich auch Luigi, den kleinen Roboter. Er saß auf der Haustreppe und sah ganz traurig aus. Ich musste dieses Spektakel beenden.
»Wenn Sie nicht sofort das Schild entfernen, werde ich niemals mehr für Sie kochen«, sagte ich, nahm Luigi an der Hand und ging mit ihm zurück zum Kochlabor.
Abends war das Schild weg. Caprese erschien mit einer Flasche Wein unter dem Arm. Entschuldigte sich bei mir und auch bei Luigi. Er versprach, nie wieder werde er … Alles täte ihm sehr leid. Aber das Heimweh und dieser Anruf.
Alles war vergessen und vorbei. Ich freute mich so und bereitete frittierte Kartoffeln zu, mit Estragonsauce und Salat mit einer Estragon-Orangen-Vinaigrette. Aber dieser Anruf, den der Professor erwähnte hatte … Das machte mich doch sehr nachdenklich.
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Archiv für 2018
Karamellisierte Orangen ganz einfach selber machen
Karamellisierte Orangen kann man ganz einfach selber herstellen.
Sie schmecken hervorragend zu Pudding, Flan, Grießspeisen und auch zu Kuchen.
Ich benötigte die karamellisierten Orangenscheiben für mein Gericht »Orangen-Kardamom-Cupcakes mit kandierten Orangenstücken«.
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Orangen-Kardamom-Cupcakes mit kandierten Orangenstücken
»Signor Grün, könnten Sie sich vorstellen, dass wir eine Bäckerei hätten? Ich stelle mir sie so vor wie die an der Place d’Italie in Paris. Mit Baguette, Brötchen, Pain au chocolat, Gemüsekuchen und kleinen Crème-Stücken?« Die Augen des Professors glänzten bei der Frage. Was mich erheiterte.
Eigentlich eine schöne Idee. Ich hatte auch schon mal drüber nachgedacht. Aber…
»Man muss aber um zwei oder drei Uhr aufstehen. Mitten in der Nacht. Arbeitet dann bis um acht und muss später noch an der Verkaufstheke stehen. Das haben Sie auch bedacht?«
Der Professor brummte. Die Realität war nicht immer die Freundin seiner Ideen.
»Aber wissen Sie was, ich werde mal häufiger kleine Crèmeschnitten zubereiten. Was halten Sie davon? Und dann…. Später…«
Er nickte und strahlte wieder. Gerade noch einmal die Kurve gekriegt.
Um eine Anfang zu machen, gibt es heute einen Haselnuss-Cupcakes mit Dinkelmehl gebacken und gemahlenen Nelken, etwas Muskat …. Obenauf ein Frischkäse-Frosting mit geriebener Orange und gemahlenem Kardamom.
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