Die Dramaturgie beim Zubereiten einer Suppe hat mich schon immer fasziniert. Die Zutaten werden schrittweise in den Topf gegeben. Dann folgt eine Kochphase, in der sie sich, oftmals ein bisschen wild, miteinander bekanntmachen. Danach folgt eine ruhigere Phase – im Falle dieser Kartoffel-Lauch-Suppe nach dem Pürieren. Alles verlangsamt sich. Die Hitze wird etwas heruntergedreht, damit nicht wie bei einem Vulkanausbruch heiße Blasen Suppe aus dem Topf geschleudert werden. Der dann zugegebene Grauburgunder wirkt auf die heiße Suppe ebenso beruhigend wie die Crème double, die die Aromen von schwarzem Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss verstärkt.
Nun darf die Suppe sich bis zum Servieren unter dem Deckel ausruhen. Auf die Teller verteilt, erhält sie später als Krone Estragon-Croutons, einen Klacks Crème double und ein paar grüne Lauchringe.
…