Die ersten sonnigen und warmen Tage. Da habe ich im Kochlabor mal etwas für Sie zusammengestellt.
Allen ein schönes Wochenende:)
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Manchmal sehe ich etwas, das mich in meinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. So war es auch mit einem Nussbrot, dass ich bei einem meiner Lieblingsbäcker sah. Es war sehr dunkel, zylinderförmig, mit geringem Durchmesser und sah köstlich aus. Ich dachte an ein Brot für meine Leser, also Sie:) – das relativ einfach herzustellen ist, aber nicht nur Nüsse, sondern auch Rosinen und Kräuter enthalten sollte. Ich konnte den Geschmack schon auf dem Rückweg erahnen und ging immer schneller.
Ich feilte zwei Tage an diesem Brot, das ich in der Rolle als Amuse-Gueule zum Weihnachtsmenü sah. Brot erdet geschmacklich so – finden Sie nicht. Es macht Appetit auf die kommenden Gänge:)
Die erste Variante war schon ganz gut gelungen. Aber ich war nicht zufrieden. Ich recherchierte etwas und stieß auf ein Rezept mit Walnüssen beim wunderbaren Eatsmarter (der Link zu diesem Rezept wird unten eingeblendet). Die Variante gefiel mir als Basis sehr. Ich tauschte einiges aus und veränderte die Mengen. Das Brot enthält nun Walnüsse, Haselnüsse, Thymian, Rosinen, geriebenen Anis, Honig und einige andere Ingredienzien. Ich bin sehr zufrieden und präsentiere Ihnen heute mein kleines Nuss-Kräuter-Brot.
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Um 1 Uhr morgens klingelte das Telefon. Es war Professor Caprese. »Signor Grün, habe ich Sie geweckt? Ich bin gerade beim Packen. Ich fahre gleich morgen mit dem Zug nach Neapel. Es ist nämlich so … « Er erzählte mir von seiner Tante Lucia – sie besaß ein Grundstück mitten in Neapel und nun wolle die Stadt … Aber das Fatale sei, dass sein Cousin, der in Kalabrien eine Wohnwagenfabrik besitze … und der Onkel von Lauro, der wiederum in der Politik sehr engagiert sei, wenn auch noch nicht erfolgreich, aber doch sehr vielversprechend, das heißt noch ohne Einfluss, aber wie gesagt … Um 1.30 Uhr, Professor Caprese meinte gerade, dass er Flugangst habe und deshalb mit dem Zug fahre, da fragte ich nach: »Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Caprese?«
Dann war es eine Weile ganz still. Ein Räuspern. »Signor Grün, per favore, könnten Sie mir zwei bis drei von Ihren Ficelle zubereiten. Für die Fahrt. Das wäre eine große Hilfe. Eine unbeschreibliche Unterstützung.« Ich schüttelte den Kopf und sagte zu. Gleich ging ich ins Kochlabor. Hefeteig für die Ficelle, etwas von dem selbst gemachten Oregano-Nuss Pesto, Tomaten, rote Zwiebeln, Rucola und eine schöne italienische Vinaigrette.
Dieser Caprese – dafür musste er mir aber salzige Kapern mitbringen.
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