Diese Mini-Rosinenbrötchen backen wir oft im Kochlabor zum Frühstück.
Sie haben keine Gehzeit – weil mit Quark-Ölteig.
Die Backzeit beträgt nur ca. 20 Minuten.
Von der Konsistenz ähneln sie Scones.
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Diese Mini-Rosinenbrötchen backen wir oft im Kochlabor zum Frühstück.
Sie haben keine Gehzeit – weil mit Quark-Ölteig.
Die Backzeit beträgt nur ca. 20 Minuten.
Von der Konsistenz ähneln sie Scones.
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Heute unterhielt ich mich beim Frühstück mit dem Professor über Mut.
Er erzählte mir eine Geschichte.
Vor langer Zeit lebten in Portugal am Berg in einem Dorf ein paar hundert Menschen. Sie lebten auf einer Seite des Berges und waren nie auf der anderen Seite gewesen.
Einmal im Jahr gingen alle auf den Gipfel des Berges. Dort gab es eine Höhle, aus der der Berg zu den Dorfbewohnern sprach. Er hatte viele Forderungen. Wollte ein Teil der Ernte. Gemüse. Weizen. Und sogar wertvolles Bauholz.
Die Menschen hatten sowieso schon viele Sorgen, taten aber, was der Berg sagte.
Und es gab ein ungeschriebenes Gesetz: Niemand sollte auf die andere Seite des Berges gehen. Niemals.
Ein Bäcker, der von einer jährlichen Bergbegehung zurückkam, berichtete seiner Familie von den Forderungen des Bergs. Er hatte Zwillinge – ein Mädchen und ein Junge. Sie waren 10 Jahre alt.
»Was ist, wenn wir nicht tun, was der Berg sagt?«, fragten die beiden ihre Eltern. Die erschraken bei der Vorstellung.
Die Kinder gingen durch das Dorf und stellten allen Menschen diese Frage: »Was ist, wenn wir nicht tun, was der Berg sagt?«
Der Gedanke verbreitete sich schnell und die Menschen waren aufgeregt aber auch neugierig.
Schließlich gingen die Kinder eines Nachts heimlich los, um zu sehen, was auf der anderen Seite des Berges war. Nach zwei Tagen kamen sie zurück und erzählten, dass es auf der anderen Seites des Berges genauso ausschaute wie auf ihrer Seite. Alles war genau gleich. Nur Menschen wohnten da keine.
Schließlich gingen nach und nach alle Dorfbewohner auf die andere Seite. Einige siedelten sich dort mit der Zeit an. Der Bäcker eröffnete oben auf dem Berg eine Bäckerei. Mit seiner Spezialität – den Puddingteilchen mit extra dicken Streuseln.
Von dem Berg hatte man niemals wieder etwas gehört.
…
Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute, sah ich Professor Caprese in seinem Garten sitzen. Er saß einfach nur da. Vor ihm ein gedeckter Frühstückstisch. Und es regnete. Ich lief nach unten und betrachtete das Malheur. Die Brötchen aufgeweicht. Das Wasser stand in den Kaffeetassen. Er schaute missmutig. Das Wasser tropfte von seinen Haaren auf seine Beine.
Ich musste ihn gar nicht fragen. Wusste, was passiert war. Gestern war es heiß – und er schwärmte am Vortag von einem Frühstück in einem kühlen, sonnigen Garten. Es regnete aber. Gestern 40 Grad – heute 19 Grad.
Er war ein Kindskopf. Was stattfinden sollte, sollte auch gefälligst stattfinden. Die riesengroße Freude plumpste fast hörbar ins nasse Gras. Ich konnte es gut verstehen, denn schließlich bin ich selber so.
Ich erzählte ihm von warmen Croissants mit Marzipan. Von frisch gekochtem Espresso im Kochlabor. Von einem Sommer mit so vielen Gelegenheiten, dass man sich später kaum noch erinnern könnte.
Er stand auf und schlurfte hinter mir her. Kindsköpfe vergessen auch schnell. Und der ganze Sommer lag noch vor uns.
…