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Archiv für Mai 2022
»Apfel und karamellisierte rote Zwiebeln in selbst gemachten Pastetenförmchen mit einer Cidre-Sahne-Sauce und Salbei«
Dieser Post enthält Werbung für den Südtiroler Apfel g.g.A.
Anfang des Jahres wurde ich vom Südtiroler Apfelkonsortium (Südtiroler Apfel g.g.A.) auf eine Kooperation angesprochen.
Wir vereinbarten die Entwicklung von drei Rezepten mit Äpfeln und eine Reise nach Terlan zur Apfelblüte.
Teil meiner Reise, die Mitte April zur Apfelblüte stattfand, war ein gemeinsames Kochen mit Christian, dem Chefkoch des Torgglerhofs.
Ich wurde ja schon ein paar Mal eingeladen zu TV-Shows: »Kochen mit …« oder »Kochen gegen …«. Das brachte mich aber eigentlich nie dazu, mein Kochlabor zu verlassen. Worauf ich aber wirklich Lust hatte, war, mit Christian zu kochen.
Zu Hause in Hamburg hatte ich mir dafür ein Gericht ausgedacht: »Apfel und karamellisierte rote Zwiebeln in selbst gemachten Pastetenförmchen mit einer Cidre-Sahne-Sauce und Salbei«.
Christian und sein Team hatten alles vorbereitet. Auf der Basis meines entwickelten Rezeptes haben Christian und ich jeder seine Version gekocht. Ich fand es sehr interessant, wie er das Rezept interpretierte. Eine wertvolle Erfahrung. Ein gemeinsames Kochen, das mir sehr viel Spaß gemacht hat. Herzlichen Dank an Christian und alle, die mitgeholfen haben.
Zu der Reise nach Südtirol zu den Apfelbauern gibt es von mir einen umfangreichen Reisebericht mit vielen Fotos. Sie finden ihn hier.
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Herr Grüns Entdeckungsreise zu den Apfelbauern nach Südtirol
Dieser Post enthält Werbung für den Südtiroler Apfel g.g.A.
Anfang des Jahres wurde ich vom Südtiroler Apfelkonsortium (Südtiroler Apfel g.g.A.) auf eine Kooperation angesprochen.
Wir vereinbarten die Entwicklung von drei Rezepten mit Äpfeln und eine Reise nach Terlan zur Apfelblüte.
Da niemand das Wetter voraussagen kann, wusste auch niemand, wann die Apfelblüte genau sein würde. Dies machte diese Reise noch etwas spannender, denn die Apfelblüte dauert nur wenige Tage. Der Reiseantritt musste also spontan erfolgen.
Schon in der Vorphase hatte ich einige Bilder meines Reiseziels gesehen. Und viele von Ihnen wissen es sicherlich: Südtirol ist wunderschön. Gigantisch. Sonnig. Bergig. Grün.
Mitte April war es so weit. Das unerwartet frühe warme Wetter hatte die Apfelbäume blühen lassen. Alles war vorbereitet und die Reise konnte beginnen.
Vor jeder Reise und auch während der Fahrt stelle ich mir viele Fragen: Wie wird die Landschaft sein, die Unterkunft? Welchen Menschen werde ich begegnen? Was werde ich essen? Wie werden die Restaurants sein? Und wie das Wetter? Es entwickeln sich ganz viele Puzzleteile – aber noch kein komplettes Bild. Oft bin ich fasziniert, wie sehr die inneren Bilder sich während der Reise verändern – und wie dann am Ende das Gesamtbild ausschaut.
Die Unterkunft, der Kuchen, der Berg und das Restaurant
Nach 1200 Kilometern erreichten wir Nals, ein kleines Dorf zwischen Bozen und Meran, an einem Hang gelegen, und unsere Unterkunft, die sehr schön war. Das Appartement traumhaft mit großer Terrasse (übrigens schien während der ganzen Zeit die Sonne). Sabine, die Besitzerin, hatte uns zur Begrüßung einen Kuchen gebacken. Ich weiß, das hört sich alles an wie in einem schönen Traum und was man in einem Reisebericht so schreibt – aber es war so und es ging auch so weiter.
Ein Grund dafür, das nehme ich schon mal vorweg, war Paul Zandanel von IDM, der mit seinem Team alles perfekt vorbereitet hatte und uns während unseres Aufenthalts überallhin begleitete. Ihn trafen wir am Ankunftsabend im Apollonia, einem Restaurant in Sirmian, das ganz oben auf einem Berg liegt – mit Blick auf die Dolomiten. Bei Spargelsuppe mit Petersilienöl und hausgemachten Ravioli besprachen wir die kommenden Tage und vieles mehr. Ein toller, inspirierender Abend mit einem interessanten und unterhaltsamen Gastgeber.
Es sei noch gesagt, dass ich schöne Plätze in Restaurants sehr schätze. Mit Paul hatten wir immer die besten. Er meinte, dass sei nicht von ihm beeinflussbar. Aber es war immer so – ausnahmslos. Wie auch immer – ich freute mich jedes Mal riesig.
Der Beginn einer Entdeckungsreise
»Der Südtiroler Apfel g.g.A.– eine Entdeckungsreise«, so war das vielschichtige Programm, das man uns mitgegeben hatte, übertitelt. Und diese Entdeckungsreise begann mit einem Besuch des Südtiroler Obstbaumuseums in Lana. Der Obstbauexperte Professor Wolfgang Drahorad gab uns profunde Einblicke in die Geschichte des Südtiroler Apfelanbaus bis in die Gegenwart.
Ich glaube, dass auch Kinder dieses Museum mögen, weil alles sehr anschaulich dargestellt wird. Apfelgeschichte zum Anfassen. Überall waren Geräte und Schautafeln aufgestellt. Ein knallroter Oldtimer-Trecker der Marke Porsche. Bilder zu allen Zeiten, in denen der Apfel und die Menschen, die ihn anbauen, pflegen und ernten, im Mittelpunkt stehen. Es gibt auch einen schönen Garten mit unterschiedlichen, vor allem auch alten Apfelsorten.
Interessant auch die Geschichte von dem Bauern Blasius Höller, der zur Rettung der Apfelernte 1949 eine Frostschutzberegnungsanlage erfunden hat – und damit riesigen Erfolg hatte. Zum Glück, denn es war ein mutiges Experiment. Als in einer Nacht im Frühjahr während der Apfelblüte Frost drohte, besprühte Blasius Höller seine Apfelbäume einfach mit Wasser. Da beim Gefrieren Wärme frei wird, waren die Blüten geschützt – und die Ernte gerettet. Seinen Enkel Alexander sollte ich später noch kennenlernen.
Von Genossenschaften, Verbänden und Zahlen
Im Laufe des Tages trafen wir Hannes Tauber. Er stammt aus einer Familie von Apfelbauern und ist heute Marketingleiter von VOG, dem Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften – zuständig für die Vermarktung der Äpfel von 4600 Apfelbauern. Im Gespräch mit ihm erfuhren wir viele interessante Fakten.
Die Äpfel werden in Südtirol überwiegend von Familienbetrieben angebaut. Die Vermarktung der Äpfel erfolgt in über 50 Länder. Insgesamt werden jedes Jahr 650 000 Tonnen Äpfel geerntet. Übrigens ist Deutschland mit 20 Prozent der Hauptabnehmer. Und jedes Land in Europa hat seine eigenen Vorlieben. Während man in Deutschland größere, knackige Apfel bevorzugt, in die man gerne hineinbeißt, lieben die Menschen in Italien und Spanien zum Beispiel noch größere, süße Früchte, die sie mit dem Messer aufschneiden.
Riesige Hallen, die Äpfel, die Eroberung der Nachhaltigkeit und der Enkel eines Erfinders
Nach dem Mittagessen trafen wir Alexander Höller. Er ist Apfelbauer und Apfelbotschafter der Obstgenossenschaft Terlan und übrigens der Enkel von Blasius Höller, den ich schon erwähnte.
Alexander führte uns durch die riesigen Hallen der Obstgenossenschaft. Das ist der Ort, an dem die Bauern der Region ihre Apfelernte abliefern. Hier werden die Äpfel gereinigt, sortiert, gelagert und für den Transport verpackt. Alexander erläuterte uns die Organisation und die Abläufe und den Einsatz von nachhaltigen Technologien, wie etwa dem Wasserfiltersystem – ebenfalls eine Erfindung aus Südtirol, mit der immens viel Wasser gespart wird. Die gesamte Produktion übrigens nahezu CO2-neutral.
Nach der Besichtigung lud uns Alexander noch zu sich ein, wir fuhren zum Apfelhof – ein Traditionshof der Familie Höller. Seine Mutter Ruth hatte extra für uns einen Apfelstrudel gebacken.
Der Ortlerhof – Ricky Ortler und ihre Familie
Abends besuchten wir den Ortlerhof von Ricky Ortler und ihrer Familie. Der Ortlerhof ist ein Obst- und Weinbaubetrieb mit Hofbrennerei in Eppan. Ricky ist Apfelbäuerin und Glaskünstlerin, außerdem besucht sie Schulen und gibt kindgerechte Einblicke in die Welt des Apfelanbaus. Traditionen sollen nicht verloren gehen. Während ihr Sohn Peter den Hof übernehmen wird, hat sich ihr Sohn Alexander 2011 einen Traum erfüllt und eine mittlerweile schon vielfach ausgezeichnete Brennerei aufgebaut.
In Ricky und ihrer Familie erkenne ich etwas, was mir auf dieser Reise immer wieder begegnete: sehr gastfreundliche Menschen. Am Anfang etwas zurückhaltend, auf eine sehr nette Art neugierig, humorvoll. So habe ich es empfunden. Ich fühlte mich auf dieser Reise immer eher wie ein Teil, nicht wie jemand, der von außen dazugekommen ist. Das fand ich sehr angenehm.
Der Apfelanbau liegt übrigens fast ausschließlich in den Händen familiengeführter Betriebe, die zum Großteil seit Generationen Äpfel anbauen. Insgesamt gibt es über 7000 Apfelbauern in Südtirol.
Die Wissenschaft und der Apfel – Besuch des Versuchszentrums Laimburg am Kalterer See
Der nächste Tag begann mit dem Besuch des Versuchszentrums Laimburg. Es wird vom Land Südtirol geführt und beschäftigt sich mit landwirtschaftlicher Grundlagenforschung und praxisnaher Versuchstätigkeit. Das heißt: Hier erforschen Wissenschaftler und Praktiker alles, was mit dem Obstanbau zu tun hat. Im Mittelpunkt der Versuche stehen die Züchtung und Prüfung neuer Sorten, eine qualitätsorientierte Ertragsregulierung, der umweltschonende Einsatz von Düngern und Bewässerung sowie verschiedene Fragen zur Lagerungstechnik. Besonderes Augenmerk gilt derzeit der ökologischen Anbauweise.
Das mag etwas abstrakt klingen, ist es aber gar nicht. Fast alle Mitarbeiter der Laimburg, die wir kennenlernten, sind selbst Bauern, die neben ihrer Forschungsarbeit ihren eigenen Hof bewirtschaften – und auch im engen Austausch mit den anderen Bauern nach Lösungen suchen. Wir konnten ihnen alle Fragen stellen: Wie neue Sorten entstehen, was den biologischen Pflanzenschutz von dem im integrierten Anbau unterscheidet, was man beim Schnitt der Bäume beachten muss, warum Apfelbäume in der Ebene oft empfindlicher sind als die in höheren Lagen, wo mehr Wind ist und die Bäume besser belüftet werden und vieles mehr.
Der Landwirtschaftstechniker und Biobauer Edmund Ebner erläuterte uns die Bedeutung der Bienen beim Obstanbau. Aus den Blüten holen sich die Bienen ihre Nahrung, den Nektar. Gleichzeitig bleibt dabei der Blütenstaub an den Beinen hängen, den sie zur nächsten Blüte weitertragen und diese so bestäuben. Die Bienen sind für die Befruchtung am wichtigsten. Es gibt zwar auch die Windbestäubung, bei der der Wind die Pollen von Blüte zu Blüte trägt. Das präzise Arbeiten der fleißigen Bienen kann man damit aber nicht vergleichen.
Besuch des Torgglerhofs im Passeiertal und gemeinsames Kochen mit Chefkoch Christian
Der Torgglerhof heißt übrigens offiziell »Apfelhotel« – und das ist kein gewöhnliches Hotel, sondern eine Mischung aus Apfelhof und Hotel. Die Architektur hat mich fasziniert. Das Hotel und das Spa wirken mit seiner Halbummantelung von Wiesenfläche wie aus einem Roman von J.R. R. Tolkien.
Ich wurde ja schon ein paar Mal eingeladen zu TV-Shows: »Kochen mit …« oder »Kochen gegen …«. Das brachte mich aber eigentlich nie dazu, mein Kochlabor zu verlassen. Worauf ich aber wirklich Lust hatte, war, mit Christian, dem Chefkoch vom Torgglerhof, zu kochen. Zu Hause in Hamburg hatte ich mir dafür ein Gericht ausgedacht: »Apfel und karamellisierte rote Zwiebeln in selbst gemachten Pastetenförmchen mit einer Cidre-Sahne-Sauce und Salbei«.
Christian und sein Team hatten alles vorbereitet. Auf der Basis meines Rezeptes haben Christian und ich jeder seine Version gekocht. Ich fand es sehr interessant, wie er das Rezept interpretierte. Eine wertvolle Erfahrung. Ein gemeinsames Kochen, das mir sehr viel Spaß gemacht hat. Herzlichen Dank an Christian und alle, die mitgeholfen haben.
Ein wunderbares Abendessen, der schönste Platz und ein außergewöhnlicher Sommelier
Die Entdeckungsreise des Südtiroler Apfel g.g.A. endet hier. Mit einem wunderbaren Abendessen. Und wieder einem außergewöhnlich schönen Tischplatz. Eine Tafel für uns ganz allein, in einem alten, kleinen Steinhaus. Ich war begeistert. So einen Abschluss hatte ich nicht erwartet. Als Krönung Lukas, der Sommelier, der mit viel Kreativität den perfekten Wein für uns fand. Ein großes Talent.
Für die wunderschöne Entdeckungsreise, die wirklich eine war und die meine Erwartungen weit übertroffen hat, bedanke ich mich beim Südtiroler Apfel g.g.A., Paul Zandanel von IDM, Claudia Klammsteiner vom Südtiroler Apfelkonsortium und allen Beteiligten, die diese Reise zu einem so tollen Erlebnis gemacht haben.
Vielen Dank für die Kooperation an den Südtiroler Apfel g.g.A.
Erfahren Sie mehr über die Südtiroler Apfelbauern. Hier kommen Sie zur Website. Und auf Instagram.
Sonnige Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün