Kartoffelpüree mit gedünstetem Spitzkohl und Rotweinjus
Als ich das Rotweinjus entwickelte hatte ich ein Bild aus meinem Kindheits-Saarland in mir: Es ist Sonntag. Das Küchenfenster steht offen. Der Wind spielt fast unmerklich und in unterschiedlichen Intervallen die weiße Gardine herein. Draußen ist es frisch aber nicht kühl. Blauer Himmel und ein paar Wolken. Kirchengeläut. Der Duft von Gewürzen und Rotwein liegt in der Luft.
Würde ich diesem Bild einen Namen geben, würde ich es Sonntagsglück nennen. Ein Name wie aus einem einfachen Alpenroman – aber es trifft es. Im Einfachen liegt ja auch oft etwas Seelenheil – eine Leichtigkeit.
Etwas geschmorter Spitzkohl als Gemüse der Saison. Dazu Püree. Und das Rotweinjus.
Gemüse gekocht. Den gewonnenen Fond in der Pfanne mit Rotwein und Gewürzen zu Jus verwandelt. Nussbuttrige rote Sauce mit frischem Thymian wird in jede Fuge fließen.
Viele denken, das ist kompliziert, aber es ist einfach. Zeitenlose Sonntagsglück-Leichtigkeit.
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