Heute besuchte ich den Professor spontan.Schon an der Eingangstür hörte ich ihn singen und fluchen. Typisch.
Er stand in der Küche, hatte eine Schürze an, die voller Teig- und Mehlflecke war und rührte in einer Schüssel.
Darin eine sehr flüssige schwarze Masse.
»Was machen Sie?« Ich war neugierig.
»Ach, ich backe. Espresso-Kekse. Obwohl ich mir alles ausgerechnet habe, funktioniert es nicht richtig.« Er zeigte auf ein Blatt mit Notizen, das auf dem Tisch lag.
Ich nahm es zum Lesen. Darauf Formeln über Formeln und ein paar Mal das Wort Espresso-Kekse. Für mich ergab das alles keinen Sinn.
»Gut. Ich gehe dann mal wieder. Viel Spaß.« Ich winkte ihm kurz zu und ging wieder zum Kochlabor.
Espresso-Kekse waren keine schlechte Idee. Ich schaute nach, ob ich alle Zutaten da hatte.
Capreses Kekse wurden ein Desaster. Wir schwiegen später darüber.
Meinen Espresso-Keksen gab er den Namen Manzorettis. Den Namen hatte ich noch nie gehört. Fragen wollte ich aber auch nicht. Irgendwann würde er mir es schon erklären. Das wusste ich. Er liebt sie und deshalb gibt es sie auch oft zum Nachmittagskaffee.
…