Vor einiger Zeit wollte ich Reis kochen, war aber so in einer Lektüre versunken, dass der Reis aus meiner Aufmerksamkeit verschwand. Da war dann später so ein Geruch. Nicht verbrannt. Eher karamellig. Es war der Reis. Die Duftfäden des Malheurs versammelten sich in meinem Kopf und riefen: »Herr Grün, der Reis, der Reis!«
Ach, da lag der Reis am Boden meines schmalen, hohen Topfes. Ein kritzeliges Geräusch war zu hören. Wie das leise Knirschen von einem trockenen Kieselweg, auf dem man im Sommer geht.
Ich wollte den Reis schon an die Bio-Müll-Tüte übergeben, da besann ich mich eines anderen (besann wollte ich schon als Kind einmal irgendwo schreiben:-) und ließ ihn vorsichtig auf einen Teller plumpsen. Ein brauner Reiskuchen lag vor mir. Duftete wunderbar. Es knisterte beim Hineinstechen mit der Gabel und was soll ich sagen: Es schmeckte mir sehr.
»Das ist persischer Reis!« riefen die Kenntnisreichen beim Anblick des Bildes.
Wie auch immer, ich wollte es auf jeden Fall noch einmal zubereiten. Ohne Reiskocher. Und experimentierte. Am Schluss war es sehr einfach. Mit einer Glasform vom Möbelhaus für knapp über 3 €, Basmatireis und etwas Butter kam es so, wie ich es wollte. Auch weil ich wegen des Glases alles genau beobachten konnte. Den Bräunegrad. Alles ohne Reiskocher. La vie est belle:-)
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