Geschmorter Pak Choi mit Bananen, Ingwer, Peperoni, Zwiebeln, Kreuzkümmel mit Ramen-Nudeln
»Können Sie diesen Moment noch einmal beschreiben? Also diesen Kochmoment?« Professor Caprese schaute fasziniert. Oder war es nur gespielt?
Ich tat ihm den Gefallen.
»Das Gemüse schreit fast nach Flüssigkeit und wird vom Boden der Pfanne umklammert und magisch angezogen.« Ich beschrieb es mit meinen Armen und Händen. Umklammerte etwas Imaginäres, in der Luft Schwebendes. »Genau in diesem Moment gieße ich etwas dazu. Bei diesem Gericht ist es Mirin. Es macht Zschhhhhh. Aromadämpfe steigen auf.«
»Mirin?«
»Ja, so heisst diese japanische Flüssigkeit. Fermentierter Klebreis.«
Ich sah, wie seine Augen vor Vergnügen blitzten – wie er sich auf das Essen freute.
Zutaten für zwei Portionen
400 g Pak Choi (mit schönen grünen Blättern)
1 große Zwiebel (das waren bei mir 140 g)
1 große Knoblauchzehe
Ca. 4 cm rote Peperoni dicke Seite
5 g Ingwer
1 geh. TL Kreuzkümmel gemahlen
5 EL Olivenöl
150 g reife (nicht zu reif) Banane
Salz
Pfeffer
1 EL Mirin
Anmerkung: Ein vorzügliches flüssiges Würzmittel aus der japanischen Küche. Es schmeckt süß und ist ein echter Gewinn für viele asiatische Gerichte. Es enthält einen Tick Alkohol. Alternativ können Sie auch Reiswein verwenden. In diesem Gericht verstärken Sie damit etwas den Bananengeschmack.
Sie können das Gewürz aber auch weglassen, wenn Sie es nicht möchten oder auch kein Geschäft in der Nähe finden, das es führt. Ich habe eine kleine Flasche Mirin bei EDEKA gekauft (keine Werbung).
1 EL Sojasauce
Zusätzlich
200 g Ramen-Nudeln (oder je nach Appetit)
Zubereitung
Den Pak Choi in breite Streifen schneiden mit Stielen.
Die Zwiebel in grobe Stücke schneiden.
Den Knoblauch und den Ingwer in Würfelchen schneiden.
Die Peperoni mit den inneren Körnern fein hacken. Anmerkung: Mit der Verwendung der Samenkörner nimmt auch die Schärfe zu. Ich mag das
3 EL Öl in eine große Pfanne geben.
Die Zwiebelstücke dünsten bis sie glasig sind – dann die Knoblauch- und Ingwerwürfel, das gehackte Peperonistück und 1 TL Kreuzkümmel dazugeben. Alles weiter schmoren lassen bis die Zwiebeln und der Knoblauch leicht braun sind.
Den Pak Choi mit weiteren 2 EL Öl dazugeben. Kurz anschmoren bis alles etwas zusammen gefallen ist. Dann salzen und pfeffern. Den Deckel auf die Pfanne geben Deckel geben und so lange dünsten, bis die Stücke vom Stiel weich aber noch bissfest sind.
Die Banane schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Dann die Sojasauce und die Bananenstücke dazugeben. Ohne Deckel schmoren. Etwas köcheln lassen, bis ein großer Teil der Flüssigkeit (nicht alles) verdampft ist. Ich empfinde das immer so: Das Gemüse schreit fast noch nach Flüssigkeit und wird vom Boden der Pfanne angezogen. Das ist der Moment Ich glaube, Sie wissen, was ich meine. Ein universeller Kochmoment, den man von vielen Saucen und Geschmortem kennt.
Nun geben Sie noch 1 EL Mirin dazu. Weiter köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer (und auch eventuell mit etwas gemahlenem Kreuzkümmel) abschmecken.
Die Pfanne mit dem Deckel obenauf zur Seite stellen.
Dann bitte noch ca. 200 g Ramen-Nudeln kochen.
Viele Grüße aus dem Kochlabor
Herr Grün
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