Kokos-Mandel-Kuchen mit Orange und Zitrone und einem krossen Mürbeteigboden mit Sternanis, Nelke und Zimt
Freitags. Vormittags. Die Sonne scheint kräftig aus einem wunderschönen, aufregendem Blau und wird von weißen Reifteppichen, die auf den Dächern liegen, reflektiert. Hier und da steigt Dampf hoch. Eines von vielen Hamburg-Bildern, die ich sehr gerne mag.
Gegen Mittag wird der Professor vorbeikommen. In dieser Jahreszeit kommt er mich noch häufiger im Kochlabor besuchen. Wir trinken Espresso, essen Kuchen. Er hat immer einen Bündel Zeitungen dabei und ausgerissene Blätter – Themen über die wir sprechen. Die Welt, Kunst, Filme, Rezepte natürlich – aber es geht auch oft um Erlebtes, Begegnungen. Ideen und Sätze verknüpfen sich – werden zu anderen Zeiten weitergesponnen – weiter besprochen. Ein nie endendes Abenteuer, dass wir beide sehr mögen und dass sich bis weit in den Januar hineinzieht – ins Jahr hinein sich mit anderen Wetterbedingungen und Saisonalitäten verändert.
Bei der letzten Begegnung wünschte er sich einen Kuchen – italienisch mit einem Hauch Weihnachten. Fäden aus Sternanis, Nelken, Zimt, Orange, Zitrone…
Für eine Springform von 20 cm Durchmesser
Nutzen Sie gerne für größere (oder kleinere) Kuchen meine Umrechnungstabelle für Kuchenformen.
Für den Mürbeteigboden
130 g Dinkelmehl 630
40 g Roh-Rohrzucker
½ Sternanis, gemörsert oder gemahlen
2 Nelken, gemörsert
½ TL Zimt
70 g kalte Butterstücke
1 EL Sahne
Für den Teig
150 g Dinkelmehl 630
2 geh. TL Backpulver-Reinweinstein (Ich verwende das von Alnatura – keine Werbung)
110 g Roh-Rohrzucker
80 g gemahlene Mandeln
40 g Kokosraspeln
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
2 Eier
100 ml Olivenöl
120 ml frisch gepresster Orangensaft (bitte von Saftorangen)
1 geh. TL Abrieb von Orangen
Zusätzlich
Puderzucker
eventuell Orangenzesten für die Deko
Zubereitung
Der Mürbeteigboden
Die kalte Butter in Stücke schneiden.
Zuerst die trockenen Zutaten in einer Teigschüssel gut vermischen. Dann auch die anderen Zutaten dazugeben, alles gut vermischen und verkneten. Zu einem Kloß formen. Ist der Teig zu trocken, etwas Sahne dazugeben. Ist er zu feucht, etwas Mehl.
Eine Springform mit Backpapier auskleiden. Dazu das Backpapier unten einklemmen und den Überstand wegschneiden. Die Innenseite mit Butter einfetten und mit Backpapierstreifen auskleiden. Den Teig in der Form verteilen. Die Ränder ca. 2 cm an der Seite hochdrücken. Mit einer Gabel Löcher in den Boden stechen.
Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Die Backform mit dem Mürbeteig auf die mittlere Schiene (Gitterrost) stellen. Backzeit ca. 20 Minuten. Der Mürbeteig sollte mittelbraun und keksig sein. Nach dem Backen. Den Mürbeteig nicht aus der Form lösen. Gleich geht es weiter.
Den Ofen nicht ausschalten. Wir backen gleich mit 190 Grad Ober-Unterhitze weiter.
Der Teig
Zuerst alle trockenen Zutaten in einer Teigschüssel miteinander mischen. Ein Rührgerät benötigen Sie übrigens bei allen Vorgängen nicht. Geht alles mit einem Löffel.
Nun kommen zu den trockenen Zutaten noch der Zitronensaft, die Eier, der Orangensaft, das Öl und der Orangen-Abrieb hinzu. Alles gut mit dem Löffel vermischen.
Finish
Den Ofen auf 190 Ober-Unterhitze aufheizen.
Der fertig gebackene Mürbeteig steht also nun da.
Geben Sie bitte den Teig auf den Mürbeteig in die Form.
Der Kuchen kommt nun für ca. 50 bis 55 Minuten bei 190 Grad (Ober-Unterhitze) auf einem Gitterrost (mittlere Schiene) in den Ofen.
Machen Sie gegen Ende die Stäbchenprobe.
Später den Kuchen ganz auskühlen lassen.
Der Abkühlvorgang wird bei mir beschleunigt, weil ich den Ring löse und das Backpapier abziehe.
Wenn der Kuchen ganz ausgekühlt ist mit Puderzucker bestäuben und eventuell auch ein paar Orangenzesten darauf geben.
Das neue Herr Grün Backbuch – jetzt im Shop oder im Buchhandel bestellen.
Sonnige Grüße aus dem Kochlabor
Von Professor Caprese, Luigi und mir – Herrn Grün

Schreibe einen Kommentar