Heute erzählte mir der Professor die Geschichte von Luca.
Er wohnte in Neapel und hatte einen Gemüseladen. Das Besondere: Er steckte Rezeptkarten mit Zeichnungen des fertigen Gerichts in Tüten und auf die Tüten schrieb er Geschichten.
Was Luca nicht mochte: Das Fahren zum Großmarkt, um sein Gemüse abzuholen. Das empfand er als sehr anstrengend. Am liebsten hätte er nur gezeichnet und Geschichten geschrieben.
Eines Tages konnte Luca vor seinem Laden einem Roller nicht ausweichen, stolperte und brach sich den linken Ellenbogen. Das war sehr schlimm für ihn, denn nun konnte er nicht mehr zum Großmarkt fahren, was insgeheim für ihn aber auch eine Erleichterung war.
Was aber sollte er tun? Er schloss den Laden und saß nun tagelang in seiner Wohnung über dem Laden, erfand Rezepte, zeichnete und schrieb Geschichten.
Nach zwei Wochen hörte er vor seinem Laden unten auf der Straße wie Menschen laut seinen Namen riefen. Er öffnete das Fenster und sah eine große Gruppe, die zu ihm hochschaute.
»Luca, was ist los? Warum ist dein Laden geschlossen? Wir fahren für dich zum Großmarkt und besorgen das Gemüse.«, rief eine Frau.
»Nein, ich mag kein Gemüse mehr verkaufen.«
»Was willst du dann?« rief ein Junge.
»Ich will nur noch Rezepte erfinden, zeichnen und Geschichten schreiben.«
Die Leute gingen.
14 Tage später eröffnete ein Gemüseladen, der auch Gewürze führte in Lucas Straße. Er hieß »Gemüse und Gewürze für Luca«.
Luca öffnete sein Geschäft wieder und die Menschen kauften seine Tüten mit den Rezeptkarten. Dann gingen sie zu dem Gemüseladen mit den Gewürzen. Ein Erfolgsrezept und Touristenattraktion, die später sogar in vielen Reiseführern lobend erwähnt wurde.
…