Das Telefon im Kochlabor klingelte. Ich hob ab. Die ersten Sekunden hörte ich nichts. Dann ein leises Pfeifen, wie von einem anderen Stern: »Signor Grün, sind Sie es?« Es war die Stimme von Professor Caprese. Er klang sehr schwach.
»Ja, ja. Ich bin hier im Kochlabor. Was ist mit Ihnen?«
»Ich habe eine Grippe. Es sieht schlecht aus. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass es eine schöne Zeit war mit Ihnen im Kochlabor. Und Luigi. All die schönen Stunden.«
Dieser alte Dramatiker. Eine Grippe. Nichts Leichtes. Aber so was.
»Bleiben Sie schön im Bett. Ich bin in einer Stunde bei Ihnen mit einer Suppe. Das wird Ihnen wieder auf die Beine helfen.«
»Eine Suppe?« Und schon klang seine Stimme klarer.
»Ja, eine Suppe. Fernöstlich. Mit kräftigenden Gewürzen und Zutaten.«
Ich hatte für die Suppe alles da: Karotten, Ingwer, Curry, Kurkuma, rote Peperoni, Kokosmilch, etwas Basmatireis.
Als ich sie zubereitet hatte, eilte ich mit dem Topf hinüber ins Nachbarhaus zu Professor Caprese, der jammernd auf der Couch lag. Um die Situation noch dramatischer zu gestalten, hatte er sich eine riesige Wollmütze aufgesetzt.
Er war sehr glücklich mit der Suppe, und glaubt man seinen Erzählungen, war er regelrecht sofort geheilt.
Er empfiehlt sie fortan allen Kranken, aber auch Gesunden als leichte, schnell zuzubereitende, delikate fernöstliche Suppe und behauptet, ich sei ein Wunderheiler, der noch zu viel Größerem fähig sei, was natürlich Quatsch ist.
Vielleicht haben Sie ja auch gerade Lust auf Suppe … Gutes Gelingen.
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Archiv für November 2015
Vegane Quinoa-Frikadelle – schön kross und würzig
Eine zeitlang bin ich Quinoa aus dem Weg gegangen. Ich dachte, dass das Kochen mit ihr zu aufwendig sei. Als ich es mit der roten Quinoa dann doch einmal probiert habe, war ich begeistert.
Das Ergebnis war eine wunderbar würzige Frikadelle – außen kross und innen weich. Und: Mit Quinoa zu kochen ist sehr unkompliziert. Einfach 10 bis 15 Minuten in Wasser köcheln lassen und fertig ist die Grundsubstanz für viele pikante Gerichte. Das besondere bei den Frikadellen: Man benötigt kein Ei. Sie erhalten im Zusammenspiel mit bspw. Semmelbröseln eine gute aber nicht zu feste Kompaktheit, so dass man sie wunderbar formen kann, ohne dass sie beim Braten auseinanderfallen oder beim ersten Gabelstich zerbröseln. Ich bin begeistert von Quinoa und möchte Ihnen heute zeigen, wie man vegane Frikadellen aus ihnen macht. Das Gericht auf dem Foto ist vegetarisch – aber leicht veganisierbar. Die Frikadellen sind natürlich – wie erwähnt – vegan.
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Möhren-Stampfkartoffeln mit Quinoa-Frikadellen und einer pikanten Senfsauce
Heute gab es im Kochlabor Möhren-Stampfkartoffeln. Dazu krosse Quinoa-Frikadellen mit einer pikanten Senfsauce.
Professor Caprese erklärte mir während des Essens von Einsteins spezieller Relativitätstheorie, die er vor 111 Jahren aufgestellt hatte. Ich sollte mir vorstellen, wie jemand in einem fahrenden Zug fortwährend eine Kartoffel hochwirft. Oder war es eine Möhre? Auf dem Bahnsteig steht zur gleichen Zeit noch jemand, der auch ein Gemüse hochwirft. Es geht um gekrümmte Räume und … Ach, was soll ich sagen. Haben Sie schon mal jemand im Zug gesehen, der Kartoffeln hochwirft? Das kommt mir irgendwie merkwürdig vor.
Ich denke auch, dass Sie mehr an den Möhren-Stampfkartoffeln interessiert sind und an leckeren Quinoa-Frikadellen. Oder nicht?
Die Möhren-Stampfkartoffeln mit Quinoa-Frikadellen und einer pikanten Senfsauce wurden gesponsert von Bleywaren – ein Traditionsunternehmen seit 1827. Die haben tolle Produkte und mir alle Wünsche erfüllt. Ich konnte nicht widerstehen:) Ich werde jeden Monat ein Gericht für Bleywaren veröffentlichen. Vorgaben gibt es keine. Ich darf kochen und backen, was ich will. Das ist super.
Vielen Dank an Thomas Grimme und sein Team und viele Grüße.
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