Der Professor saß wie ein Häufchen Elend vor mir und schwieg. Der gestrige Orkan hatte seine Dachantenne weggeweht. Ich wusste eigentlich nie, wozu sie gut war.
»Das tut mir leid – das mit der Antenne. Warum hatten Sie die eigentlich?«
Er zögerte.
»Für meine Pastagruppe.«
»Für Ihre Pastagruppe? Sie haben eine Pastagruppe? Das wusste ich gar nicht.«
Wie sich herausstellte, gab es diese Gruppe bereits 2 Jahre – weltweit. Sie unterhielten sich über Funk. Das fanden sie abenteuerlicher und es war auch sicherer – also falls das Netz einmal ausfallen sollte – so jedenfalls Caprese.
»In Canberra, Madrid, Köln, Wuppertal, Seattle, New Orleans, Paris, Marseille, Orvieto, Neapel, München, Hamburg, Tokio – ich kann die Orte gar nicht alle aufzählen. Es gibt Mitglieder auf der ganzen Welt.«
Ich fragte ihn erst gar nicht, welche Rezepte da ausgetauscht werden. Manchmal fehlten im Kochlabor Zettel und der Professor machte sich auch ständig Notizen.
»Das kriegen wir wieder hin. Heute gibt es Pasta. Wenn die Antenne wieder steht, dürfen Sie das Rezept verwenden.« Ich lachte.
Ich glaube, das Angebot hat ihn aufgemuntert.
…