Ich bereitete gerade ein asiatisches Gericht zu, da klingelte das Telefon.
»Spreche ich mit Herrn Grün?«, fragte eine Frau mit einer wunderschönen Stimme.
»Ja, das stimmt.«
»Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich. Sie haben den Literaturnobelpreis gewonnen.«
»Ich? Das freut mich aber sehr. Für welches Buch denn?« Ich war schon etwas aufgeregt.
»Für das Gesamtwerk.«
»Moment mal. Sprechen Sie gerade Schwedisch?« Irgendwas stimmte nicht. Das fühlte ich.
»Ja. Schwedisch.«
»Aber ich spreche gar kein Schwedisch. Wieso kann ich Sie verstehen?«
Dann hörte ich ein Knacken und die Verbindung war unterbrochen.
Ich setzte mich zuerst einmal hin und versuchte das Ganze zu verstehen. Dann wurde mir klar, dass ich träumte.
Ich rief den Professor an.
»Herzlichen Glückwunsch, Signor Grün. Das ist ja eine Überraschung. Der Literaturnobelpreis. Ich habe es im Radio gehört?«. Er lachte.
Der Professor hatte gar kein Radio. Nun war es mir vollkommen klar: Ich war in einem Traum gefangen.
Ich atmete tief durch. Und plötzlich klingelte das Telefon noch einmal. Immer wieder.
Schließlich wachte ich auf.
Draußen schien die Sonne. Ein paar bunte Blätter segelten am Fenster vorbei. Ich war wieder da und sehr erleichtert.
Doch dann klingelte das Telefon wieder. Ich ging nicht ran. Schlurfte ins Kochlabor und kochte mir zuerst einmal einen starken Espresso.
…