Geschmortes Gemüse der Saison mit Sauerkraut und Kartoffelpüree
Ein sehr kalter Tag. Die Wintersonne tastete jeden Winkel des Kochlabors ab. Ritzelte, zusselte, spielte umher.
Blendete mich zwischendurch. Was ich gerne zuließ.
Im typischen Hamburger Wintergrau eine wunderbare Abwechslung.
Der Professor klobte elegant ins Kochlabor, grüßte, hob den Kopf, zog die Luft tief ein.
»Ah, was ist das?«
»Schmorgemüse.«
»Und was um Himmelswillen ist das?« Er zeigte mit dem Finger auf das offene Töpfchen mit Sauerkraut.
»Das ist Sauerkraut.« Ich hatte schon so eine Ahnung, dass das gar nicht so sein Fall sein würde.
»Sauerkraut. Sauerkraut.« Er wiederholte das Wort immer wieder. Dann setzte er sich an den Tisch.
Ich stellte zwei Teller mit Schmorgemüse und etwas Sauerkraut auf den Tisch. Dazu Kartoffelpüree – mit etwas frisch geriebenem Muskat, Pfeffer und Salz.
Er probierte das Schmorgemüse. Sah zufrieden aus. Typische Caprese-Zufriedenheit vermischte sich mit der Kochlaborsonne und bereitete mir Freude wie auch das Aroma des Schmorgemüses mit seinen Spitzen aus Thymian, Rosmarin, dem scharfen Paprika, den Wacholderbeeren, den Pimentkörnern, dem Rotwein. Begleitet vom Kartoffelpüree mit einer Muskatnuss-Note.
»Sauerkraut.« Caprese lachte.
…
Pizza »Montecchio« – mit Artischocken, Kapern, Tomaten, Pilzen und ganz viel frischem Rosmarin
An Silvester sind die Vorstellungen sehr unterschiedlich, was die Wahl der Gerichte betrifft. Im Kochlabor gibt es ja eine Silvestersuppe (ich hatte sie vor einigen Tagen vorgestellt). Aber immer gibt es auch belegte Baguettestücke. Oder ‘Schnittscha’ – wie man im Saarland sagt. Wahrscheinlich heißen sie überall anders.