In vielen Gerichten wird Gemüsebrühe verwendet. In der Rezeptur steht also Gemüsebrühe und die meisten Leser nutzen dann – das glaube ich zumindest – gekörnte Brühe, die sie in Wasser geben. Das ist natürlich keine schlechte Sache, allerdings enthält die übliche gekörnte Brühe aus dem Supermarkt jede Menge Zusatzstoffe wie Mononatriumglutamat oder Hefeextrakt als Geschmacksverstärker. Ich mag solche Zusatzstoffe nicht. Und der Gemüseanteil ist bei den gewöhnlichen Fertigprodukten auch nicht besonders hoch. Die BIO-Produkte konnten mich auch nicht überzeugen. Meist schmecken sie fad.
Warum also nicht eine eigene gekörnte Brühe herstellen, denn schließlich braucht man ja nur: Gemüse, Kräuter und etwas Salz.
Ich habe etwas recherchiert und festgestellt, dass einige das Gemüse kleinschneiden und eine ganze Nacht im laufenden Herd stehenlassen. Das erschien mir zu energieaufwendig. Also recherchierte ich weiter und fand die tolle Seite von Frau Liebe, wie im wahren Leben Jessica Hansen heisst. Sie erklärt auf erfrischende Weise, wie man gekörnte Brühe herstellt.
Ich habe das in den verschiedensten Varianten im Kochlabor ausprobiert und kam zu folgendem Ergebnis (bei dem das Gemüse übrigens nur 75 Minuten bei 80 Grad Umluft im Herd ist):
Zutaten
1 mittelgroße Zwiebel
100 g Sellerie
eine Handvoll Blattpetersilie
1 Karotte
80 g Lauch
Anmerkung: Das ist die Herr Grün Basisvariante. Seien Sie ruhig etwas experimentell. Man kann auch Knoblauch, Liebstöckel oder anderes aus dem Garten dazugeben. Orientieren Sie sich an Ihrem Geschmack.
Nach der Trocknung kommt auch noch Salz dazu. Möglich sind auch getrocknete Kräuter oder Gewürze. Ganz nach Gusto. Aber das erwähne noch noch eimal am Ende dieses Rezeptes.
Zubereitung
Die Zwiebel in Würfel schneiden. Sellerie und Karotte mit der Reibe in kleine Fäden zerhäckseln. Das Lauch in ganz dünne Scheiben schneiden und dann daraus dünne Ringe machen. Die Blattpetersilie kleinhacken.
Verteilen Sie das Gemüse auf einem Blech (siehe Abbildung 1). Ich habe dazu in einem Versuch Backpapier verwendet und in einem zweiten kein Papier. Mir schien im letzten Fall das Gemüse schneller zu trocknen.
Nun schieben Sie das Blech bei 80 Grad (Umluft) auf die mittlere Schiene.
Das Gemüse nach 30 Minuten (siehe Abbildung 2) vorsichtig etwas wenden.
Nach weiteren 30 Minuten (siehe Abbildung 3) wieder etwas verteilen und noch einmal 15 Minuten in den Herd. Nun dürfte das Gemüse schon sehr trocken sein. Nutzen Sie die Restwärme und lassen Sie es noch für ein oder zwei Stunden im warmen Herd. Dann nehmen Sie es heraus und geben es auf einen großen Teller oder eine Auflaufform oder ähnliches. Obwohl die gekörnte Brühe sicherlich sehr trocken wirkt, lassen Sie sie doch einfach noch ein oder zwei Tage irgendwo an einem warmen, trockenen Plätzchen etwas stehen. Natürlich können Sie die Brühe auch schon jetzt verwenden.
Die völlig trockene gekörnte Gemüsebrühe können Sie nach belieben mit dem Mörser bspw. bis hin zur Pulverform zerkleinern. Und zusätzlich würzen können Sie sie natürlich auch. Ich habe 1/2 TL Salz dazugegeben. Das reicht mir. Schließlich kann ich ja vor dem Kochen noch nach Bedarf andere getrocknete Kräuter wie Oregano oder Thymian oder auch Gewürze wie Currypulver oder Kreuzkümmel hinzugeben. Geben Sie ganz zum Schluß die gekörnte Brühe in ein Glas mit Schraubverschluss und stellen Sie sie an einen Ort, wo Sie sie immer gut im Auge haben:-)
Anmerkung zum Energieaufwand: In einem Versuch brauchte das Gemüse einmal 3 Stunden im Herd, um trocken zu werden. Das war mir wirklich zu viel. Die Energiebilanz stimmte nicht. Nun – mit 75 Minuten Herdzeit bei 80 Grad – bin ich zufrieden. Ich habe eine selbstgemachte gekörnte Gemüsebrühe, von der ich genau weiß, was drin ist und die ich sehr sparsam verwende. Der Geruch und die Farbe sind herrlich und gesund ist sie außerdem. Wenn Sie mal zu trockenes Gemüse haben, dann heben Sie es doch einfach auf für die gekörnte Gemüsebrühe.
Besuchen Sie auch die sehr schöne und hilfreiche Seite von Frau Liebe, die ich von hier aus vielmals grüße:-)
Ich freue mich auf Kommentare mit eigenen Erfahrungen oder Anregungen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Herr Her Grün aus seinem Kochlabor
Sabine meint
Das klingt ja tatsächlich ganz machbar! Was mich bisher von eigenen Versuchen zum Thema gekörnte Brühe abgehalten hat, ist allerdings neben dem Energieverbrauch die Befürchtung, dass das getrocknete Gemüse sich beim Wiederaufgießen nicht richtig auflöst und man lauter Gemüsefitzelchen in der Brühe hat. Oder sieben Sie die aufgegossene Brühe immer ab?
Herr Grün meint
Liebe Sabine! Die gekörnte Brühe können Sie nach belieben zerkleinern (mit der Hand reicht schon – oder mit dem Mörser). Ich bevorzuge einen Mix aus Pulver und Stückchen. Natürlich schwimmen so auch kleine Gemüsestückchen bspw. in der Suppe.
Sie können die gekörnte Brühe aber auch mit dem Mörser ganz zu Pulver verarbeiten. Was dann passiert, weiß ich allerdings nicht. Aber ich werde es testen:-)) Ich habe die gekörnte Gemüsebrühe schon in Suppen verwendet aber auch in Grießklößchen. Ich fand es hervorragend und bin begeistert. Allerdings muss man etwas mehr nachwürzen – also mit Pfeffer, Salz, Muskat, ein Klecks Öl etc., weil ja die Geschmacksverstärker (an die sich der ein oder andere gewöhnt hat) wegfallen.
Ich hoffe, ich habe Ihre Frage zufriedenstellend beantwort. Viele Grüße von Herrn Grün
Melanie meint
Das Rezept gefällt mir! Bisher erschien mir die selbstgemachte Gemüsebrühe auch immer zu energieaufwendig, aber so geht das ja wirklich relativ schnell! Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren!
Herr Grün meint
Liebe Melanie! Ich würde mich freuen, wenn Sie mir von Ihren Erfahrungen berichten:)) Grüße von Herrn Grün
Janine meint
Ich möchte das auch gerne mal versuchen! Hab aber kein Herd mit Umluft! Und nun? Ober/unterhitze? Wie lange und bei welcher Gradzahl?
Herr Grün meint
Liebe Janine! Mit einem Herd ohne Umluft wird es nicht funktionieren. Auch mit Unter- und Oberhitze nicht. Zumindest nicht in innerhalb der angegebenen Zeit. Experimentiere doch selbst einmal herum. Vielleicht 1-2 Stunden bei 80 Grad und dann noch einen Tag an der Luft. Gutes Gelingen und viele Grüße von Herrn Grün
Berny meint
Hallo Herr Grün, mein Ofen hat nur Ober-und Unterhitze und auch da klappt es mit dem Trocknen, bei geöffneter Klappe allerdings (Kochlöffel). Ich verwende auch grössere Mengen (jeweils 2 Packungen Suppengrün) und bei regelmässigem Umwenden dauert der ganze Spass ca. 6-8 Stunden. Zwischndurch kann man den Ofen ruhig mal ausmachen da er nachheizt.
Larissa meint
Hallo Herr Grün,
wie lang ist die gekörnte Brühe wohl haltbar, wenn man sie erstmal gemacht und verschlossen hat? :-/
Grüße
Larissa
Herr Grün meint
Liebe Larissa! Trocken gelagert und gut verschlossen (Schraubglas) hält sie schon eine Weile – also ein paar Monate. Viele Grüße von Herrn Grün.
Barbara meint
Hallo Herr Grün,
meinen Sie, das würde auch mit einem Dörrautomat funktionieren?
Herzliche Grüße
Barbara
Herr Grün meint
Liebe Barbara! Ich besitze keinen Dörrautomat. Aber ich meine, ich hätte schon einmal gelesen, dass es geht:) Viele Grüße von Herrn Grün
Peter Sontag meint
Hallo Herr Grün,
Ich habe noch Maggikraut und Petersilienwurzel dazu gegeben, dann braucht man nicht soviel Salz und Pfeffer zum Nachwürzen.
Herr Grün meint
Lieber Peter! Das ist eine hervorragende Idee:)) Und ich werde es auch mal ausprobieren. Vielen Dank und viele Grüße – Herr Grün
Eva meint
Hallo Herr Grün,
vielen Dank für dieses tolle „Rezept“. Ich habe es am vergangenen Wochenende ausprobiert und es hat alles wunderbar, so wie von Ihnen beschrieben, geklappt.
Die Gemühsebrühe ist super geworden und ich habe damit dann gleich eine Sauce gewürzt – auch die ist lecker geworden. Ich habe noch Knoblauch und Petersilienwurzel zu der Mischung beigegeben, um das Ganze etwas kräftiger zu machen.
Gruß Eva
Schmausmaus meint
Keine Angst vor Geschmacksverstärkern. Die Sachen die da drinn sind sind ganz Natürlich. Deswegen mag unser Körper die ja auch.
Beatrice meint
… und eben ist der Bastelsatz „Gemüsebrühe“ im Ofen gelandet. Ich freu mich schon darauf, denn ich will schon eine ganze Weile meine eigene Gemüsebrühe zaubern. Vielen Dank für das Rezept und einen wunderbaren Samstag,
Beatrice
Matthias meint
Hallo zusammen,
besten Dank für das Rezept. Ich mache schon seit Jahren meine Brühe fast genauso.
Die Sache mit der Energie ist allerdings nicht so dramatisch, wie vielfach geglaubt wird.
Ein Backofen bei rund 80°C verbraucht sehr wenig Energie. Die genannte Leistingsaufnahme bei diesen Geräten ist immer das Maximum, was zum Anheizen gebraucht wird.
Ich habe mir den Spaß gemacht und einen Stromzähler (gibt’s bei Conrad) zwischen Steckdose und Backofen geschaltet und meine 3 Kilo Gemüse wie immer 12 Stunden getrocknet. Dabei alle Stunde für 10 Minuten einen Spalt auf um den Dampf abzulassen.
Fazit bei 80°C in 12 Stunden: etwas mehr als zwei kWh. Das sind bei meinem regionalen Ökostromanbieter ca. 50 Cent an Energie. Dafür gibt es zwei Schraubgläser dieser Köstlichkeit und hält bei uns ca. ein Jahr.
Bull meint
Vielen Dank für die netten Rezepte
ronny und bella meint
ich will ja nicht meckern
doch
das is ja ansich keine gemüsebrühe
das is “ nur “ getrocknetes gemüse
mit paar gewürzen
die mühe die sie sich gemacht haben
herr grün
sicherlich unbezahlbar
und das meine ich ernst
es gibt mit weitaus weniger arbeit
suppengrün getrocknet ohne zusatzstoffe
diese muß man nur 10 min in kochendem wasser haben
und ihre restzutaten hinzufügen
um zu einem gleichwertigem ergebnis zu kommen
eine tolle gemüsebrühe
da ich meine suppe / brühe nie allein auslöffele
muß ich auf salz sehr achten
meine suppen oder brühen entstehen auf nem
richtigen feuer ( da kommen auchnoch die
raucharomen von kiefern oder eichenholz mit rein )
daher kann ich die energiebilanz nur so beschreiben
eine stunde etwa fingerdicke hölzchen sammeln und hacken
geben drei stunden kochen 🙂
aber gut wir sind hier draussen und haben
keinen E-herd 🙂
den steinbackofen aufheizen dauert ne stunde
und kostet viel mehr holz 🙂
deswegen machen wir schnibbeln schnibbeln schnibbeln
und meist frisch kochen
nen liter gemüsebrühe haben wir immer auf vorrat 🙂
ich werde aber trotzdem mal
ihr rezept ausprobieren
und ihnen dann die outdoorversion
übermitteln 🙂
https://ronnytauchenmitbella.wordpress.com/2017/11/26/drei-jahre-bessoc-oder-es-begann-am-anfang/
gruß ronny und bella
Gabriele Schäfer meint
Ich bin auch gerade dabei mir selber meine Gewürzbrühe herzustellen und suchte nach einem passenden Rezept für die jeweilige Mengenangabe der einzelnen Gemüsesorten. Dabei bin ich auf diese Seite gekommen.
Meine Energie kostet rein gar nichts, denn ich habe Möhren und Co. klein geschnitten bzw. gehobelt und an der Luft getrocknet.
Jetzt muss ich nur noch alles mit Gewürzen im entsprechenden Verhältnis vermengen und fertig. Bin gespannt wie es im Ergenis schmeckt.
Ellen meint
lecker lecker lecker …….
Herr Grün meint
🙂 Danke.
schmorbein meint
Das ist keine Gemüsebrühe? Der Beitrag von ist so nicht richtig. Es geht hier nicht nur darum, Gemüsebrühe herzustellen, sondern ein Pulver zum Würzen zu haben.
Allerdings mache ich es mir auch leichter. Ich besorge mir fertig getrocknetes Suppengrün, und gebe meine Gewürze und Salz dazu und dann wird das gemahlen. Dann habe ich mein Brühpulver ohne Glutamat und Hefeextrakt.
schmorbein meint
Gemeint ist der Beitrag von Ronny und Bella.
Astrid meint
So mache ich es auch, nur löst es sich nicht gut auf.
Herr Grün meint
Hallo Astrid! Die industriellen Gemüsebrühen basieren meistens auf Pulver. Das löst sich dann auf. BIO-Gemüsebrühen oder selbstgemachte sind letztzendlich pulverisiertes (also sehr klein gemahlenes, getrocknetes Gemüse) und insoweit kann es sich gar nicht auflösen, sondern es werden immer Schwebeteilchen sein. Das muss man in Kauf nehmen:-)