Ein kleines Ensemble aus Rhabarber, weißen Riesenbohnen
roter Zwiebel, Balsamico, Vanille und etwas Salz und Pfeffer – mit ein paar Spritzern selbst hergestelltem Rhabarbersirup:-)
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von Herr Grün 1 Kommentar
Ein kleines Ensemble aus Rhabarber, weißen Riesenbohnen
roter Zwiebel, Balsamico, Vanille und etwas Salz und Pfeffer – mit ein paar Spritzern selbst hergestelltem Rhabarbersirup:-)
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»Das duftet verdammt gut.« Der Professor lachte und rieb sich die Hände. Er war etwas zu früh. Die Rote-Bete-Knollen brauchten noch circa 30 Minuten. Sie sollten außen schön kross sein und innen weich.
Ich kochte ihm einen Espresso und las ihm etwas zur Rote Bete vor. Dass der Name aus dem Lateinischen kommt – beta heisst nämlich Rübe. Dass sie außerdem mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt ist.
Als Kind mochte ich Rote Rüben nicht. Meine Mutter legte manchmal eingelegte Rote-Bete-Stücke zu den Kartoffeln und dem Spiegelei. Ich beobachtete mit Mißmut, wie der rote Saft langsam alles verfärbte. Heute haben sie meine Aufmerksamkeit, weil sie ich sie ganz hübsch finde, sie so eine schöne rote Farbe haben und sie natürlich auch gesund sind. Um einen tollen Geschmack zu erhalten, hatte ich mir dieses Schmorgericht ausgedacht. Mit Gewürzen, die ich mag und passend finde.
Der Professor brummte beim Essen vor sich hin. Das war ein gutes Zeichen und freute mich sehr. Im Italienischen heissen Rote Bete übrigens… Wissen Sie es?
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»Heute Abend bekomme ich Besuch von Kollegen.« Der Professor wirkte etwas aufgeregt.
Er erzählte mir von einer Professorin aus Reims und einem Professor aus Istanbul. Sie wollten heute Abend über Roboter und Kunst und Kultur diskutieren.
Die Professorin hatte einen Roboter entwickelt, der im Foyer eines Museums über den ganzen Tag die Geräusche der Besucher wahrnahm und sie, von einem Programm interpretiert, mit Hilfe von Pinseln auf einer Leinwand verewigte.
Die 30 Bilder wurden später ausgestellt und waren ein großer Erfolg. Die Presse feierte das Projekt.
Die Frage, die sich aber viele stellten: Ist das Kunst, weil sie doch von einem Roboter kam. Dazu gab es sehr unterschiedliche Meinungen.
Ich fand das Thema sehr spannend und wollte diesen Diskussionsabend, wenn ich auch selber nicht teilnahm, unterstützen. Dazu backte ich zwei Quiches, die die italienische, die französische und die türkische Küche, natürlich nur bescheiden angedeutet, symbolisieren und vereinen sollten.
»Wenn die Diskussion sehr heftig wird, können sie die Quiche servieren, das wird alle wieder beruhigen«, meinte ich zu ihm bei der Überreichung der Quiches und lächelte ihm ermutigend zu. Er blieb aber trotzdem aufgeregt. Was ich aber sehr sympathisch fand.
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