Der Professor wirkte heute etwas abwesend und zerstreut. Er schaute aus dem Fenster und schien Karl zu beobachten. Das ist unsere Krähe. Also ich sage ‘unsere’ Krähe, weil sie oft auf der Dachantenne von Capreses Haus sitzt. Ich hatte es mal erwähnt.
Okay, ich schweife etwas ab. Also – der Professor wirkte zerstreut. Er probierte mein neues Pastarezept mit den RoteBete-Chips.
»Und das sind also RoteBete-Chips? Schaut aus wie Salsiccia.« Er grummelte so vor sich hin.
»Mit Kreuzkümmel gewürzt? Sie sind schön kross. Und mit Thymian. Mh – also, das schmeckt mir gut. Auch die Fagioli giganti. Delikat. Und dann diese Peperoni-Mayonnaise. Ich mag es sehr. Fantastico.«
Ach, er war zufrieden. Strahlte etwas.
…
Jenseits der Blogrezepte, die ich immer aufschreibe, koche ich auch oft spontan. Ganz tief in mir möchte eine Stimme genau ‘das’. Ohne Rücksicht auf die Vernunft oder Ernährungsvorschläge koche ich auf Sicht – immer entlang dieses schönen Wunsches. Meistens sind die Gerichte schnell zubereitet und oft entbehren sie auch jeder Kochregel.
