Beim Kochen und Backen und überhaupt im Leben kann man sich ja per Fantasie alles erschaffen, was man will.
Übrigens mache ich das auch außerhalb des Kochlabors oft – also mir etwas vorstellen und wieder verwerfen. Bin ich beispielsweise in einem Geschäft für Haushaltswaren und sehe eine Maschine – spiele ich alles durch. Wie ich sie kaufe, sie verwende, ihre Fehler kennenlerne, denke, dass ich sie eigentlich gar nicht gebraucht habe. An dieser Stelle verlasse ich das Geschäft und bin erleichtert. »Herr Grün, das meinen Sie jetzt nicht ernst?« Doch! Probiert es doch mal aus. Das macht Spaß. Die meisten Maschinen braucht man doch gar nicht.
Aber wie bin ich nun vom Flankuchen dahin gekommen? Mh…jetzt weiß ich es. Ich hatte in meiner Fantasie einen Flankuchenladen aufgemacht. Ich glaube, es war in Luxemburg, da war ich kürzlich. Ein kleiner Laden mit kleinen Flankuchen. Schlicht. Ich wollte mir gerade alles ausmalen, da blieb ich an der elektrischen Schiebetür hängen. Also gedanklich. Sie ging immer auf und zu, wenn man zu nahe an ihr stand. Was immer der Fall war. Im Sommer und im Winter. Also, ich konnte mich wegen der Schiebetür kaum auf meinen Flankuchen konzentrieren. Schließlich riss ich mich doch noch los. Und hier ist er: Der kleine Vanille-Flankuchen mit Beeren.
Zutaten (für eine Springform von 15 Zentimetern Durchmesser – wenn Sie eine andere From verwenden möchten, dann nutzen Sie doch die Herr Grün Umrechnungs-Tabelle für Backformen)
Zutaten Mürbeteig
90 g Dinkelmehl 630
50 g Butter
30 g Rohrohrzucker
1 EL Sahne (30 % Fett)
Zutaten Belag
250 ml Milch
150 ml Sahne (30% Fett)
Mark einer ½ Vanilleschote
40 g Maisstärke
60 g Roh-Rohrzucker
1 Eigelb (das übrige Eiweiß können Sie natürlich weiterwenden – z.B. in meinem Rezept: »Pflaumen mit Espressosirup und Eischnee«)
1 Ei
Zubereitung Mürbeteig
Alle Zutaten miteinander vermengen, verkneten und zu einem Kloß formen.
Ist der Teig zu trocken noch etwas Butter dazugeben.
Danach in der eingefetteten Springform verteilen mit einem Rand von circa 3 bis 4 cm.
Anmerkung: Ich klemme unten in die Springform immer Backpapier rein und schneide vom Backpapier Streifen aus, die ich mit Butter an die Seiten klebe. Das kann man am Bild ganz gut erkennen.
Stechen Sie ein paar Mal mit der Gabel in den Teig. Nun bei 180 Grad (Umluft) auf mittlerer Schiene ca. 15 bis 20 Minuten backen. Er soll hellbraun und keksig sein. Jeder Herd ist natürlich anders. Gehen Sie nach Ihrer Erfahrung.
Den Mürbeteig aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Zubereitung Füllung
Die Milch mit der Sahne und dem Vanillemark in einen kleinen Topf geben.
Die Stärke mit dem Roh-Rohrzucker in einer Rührschüssel vermischen, dann das Ei und das Eigelb zugeben. Mit einem Schneebesen oder einem Rührgerät alles klümpchenfrei verquirlen.
Die Milch-Sahne-Mischung aufkochen lassen. Dann die Ei-Stärke-Zucker-Mischung dazugeben. Alles gut verquirlen. Die Mischung stockt und wird in sekundenschnelle zu Pudding. Den Topf zur Seite stellen. Den Pudding zum Abkühlen für 5 bis 10 Minuten in eine Schüssel geben und dann in die Springform mit dem Mürbeteig.
Die Form kommt nun bei 180 Grad Umluft (Gitterrost / mittlere Schiene) für ca. 30 Minuten in den Ofen.
Lassen Sie den Flankuchen noch abkühlen. Die Konsistenz ändert sich mit der Länge des Abkühlens.
Ist er noch einen Tick warm, ist er etwas cremig (siehe Foto).
Nach ca. 2 Stunden ist er schnittfest (siehe Foto).
Cremig
Schnittfest
Sie können ihn auch für eine Weile in den Kühlschrank stellen – dann ist er kühl und schnittfest:-) Ich scherze.
Zum Schluss kommen noch ein paar Beeren auf den Kuchen. Ich verwende Blau- und Himbeeren.
Sonnige Grüße
Herr Grün
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