Professor Caprese hatte am Obststand eine Frau kennengelernt und sich mit ihr über Süßspeisen unterhalten.
»Sie hat gesagt, zu Zimt-Pflaumen passt gut Geisterschnarr.« Er verdrehte genüßlich die Augen.
»Geisterschnarr? Das habe ich noch nie gehört.« Ich konnte mir nicht erklären, was er meinte.
Ich wollte ihn noch fragen, wie Geisterschnarr ausschaute und aus was es gemacht wurde. Aber der Professor war im Sessel eingeschlafen. Er wurde immer sehr müde, sobald der Sommer etwas auf Herbst wechselte.
Ich setzte mich an den Kochlabortisch und dachte nach. Dann nahm ich mir Papier und einen Stift und schrieb alle Wörter auf, die mir intuitiv zu Geisterschnarr einfielen. Schließlich stand es da: Kaiserschmarrn. Natürlich, die Frau meinte Kaiserschmarrn.
Ich lief zum Markt und kaufte eine Tüte mit Pflaumen. Als ich zurückkam, schlief der Professor immer noch.
Ich halbierte die Pflaumen und kochte sie in einer Mischung aus Rohrohrzucker, Zimt und Wasser.
Dann bereitete ich den Teig für den Kaiserschmarrn zu.
Geisterschnarr. Für einen Moment musste ich lachen. Dann gab ich den flüssigen Teig in die erhitzte Pfanne. Es duftete wunderbar nach Vanille und geriebener Zitrone.
…