An die Waffeln also!:-)
…
An die Waffeln also!:-)
…
Endlich habe ich wieder etwas Zeit zum Experimentieren. Dazu kommt noch, dass mich der Professor zu etwas inspiriert hatte.
Eines Nachmittags kam er vom Einkauf zurück und erzählte mir von einer Gastwirtschaft, aus der ein unglaublich appetitlicher Geruch nach außen drang.
»Fantastico, Signor Grün.« Er verdrehte verzückt die Augen.
Auf der Tafel vor der Wirtschaft stand eine Tafel. »Heute …« Caprese zeigte mir einen Zettel auf dem etwas stand, was alles hätte heißen können: »Hinter der Ebene« oder »Himbeeren mit Edamer«. Ich konnte es nicht entziffern. Also ging ich selber los zu diesem Gasthaus und schaute nach. Es war geschlossen und die Kreide auf der Tafel davor war verwischt, dennoch konnte man etwas erkennen.
Ich ging wieder zurück ins Kochlabor.
»Wie heisst das Gericht? Konnten Sie etwas in Erfahrung bringen?«
Ich musste lachen. »Sie haben Himmel und Erde gekocht.«
»Himmel und Erde?« Das habe ich noch nie gehört. Was ist das?«
»Es sind Stampfkartoffeln mit Äpfeln, Zwiebeln und Blutwurst.«
»Blutwurst? Mh… kann man das auch vegetarisch kochen?«
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber, wir könnten etwas ähnliches kochen, wenn Sie möchten.« Ich hatte schon eine Idee.
Der Professor zog geich mit meinem Einkaufszettel los.
Und heute gab es Stampfkartoffeln mit karamellisierten Äpfeln und Zwiebeln und Rote-Bete-Küchlein.
Der Professor war begeistert. »Das Rezept geben wir dieser Wirtschaft, dann können die zwei Varianten kochen. Und wir nennen es Vegetarische Himmel und Erde« Er lachte und schaute mich auffordernd an. Darüber musste ich noch nachdenken.
…
Gestern Abend saßen Professor Caprese und ich im Kochlabor zusammen und unterhielten uns über das fast vergangene Jahr und planten auch schon etwas die kommende Zeit.
»Ninni mag übrigens gerne Ihren kleinen Streuselkuchen und den neapolitanischen Nusskuchen. Überhaupt liebt sie alles mit Nüssen. Nur gewöhnlichen Zucker verträgt sie nicht so«, meinte Caprese plötzlich.
Ich war erstaunt. »Wer ist Ninni?«
Der Professor lächelte. »Oh, hatte ich sie nicht erwähnt?« Er zog einen Briefumschlag aus der Tasche und entnahm ihm einen handgeschriebenen Brief. Er war von Ninni – seiner Großnichte. Sie war 18 Jahre alt und wollte in Rom Linguistik und Robotertechnik studieren. Im Januar wollte sie für drei Monate nach Hamburg kommen, um hier zu studieren und dem Professor zu assistieren.
Caprese las den Brief vor, und mir war sie sofort sehr sympathisch. »Sie wird Luigi vieles beibringen. Vor allem Sprache, aber auch das Kochen. Sie ist sehr klug, lustig und kocht sehr gerne. Sie werden sich gut verstehen.« Der Professor zwinkerte mir zu.
Ich war überrascht, aber auch aufgeregt. Ninni würde das Kochlabor sicherlich bereichern. Ich überlegte, wie ich sie am besten begrüßen könnte. Und hatte auch schon eine Idee.
In den nächsten Tagen entwickelte ich kleine Zimt-Nuss-Schnecken aus einem Quark-Öl-Teig mit Dinkelmehl mit gerösteten Nüssen, Zimt und Kokosblütenzucker und nannte sie: Ninnis.
…