»So ein Schietwetter!« Der Professor war wütend. Es regnete und er stand im Garten mit einem aufgespannten Schirm und fluchte. Ich beobachtete ihn vom Kochlaborfenster aus.
›Schietwetter‹ hatte er noch nie gesagt. Es klang lustig aus seinem Mund. Aber er hatte recht. Der Mai war dieses Jahr nicht gerade sonnig. Meistens war es kalt und oft regnete es – wie heute. Da half nur eins: Ein scharfes Essen. Leicht orientalisch. Das mochte Caprese.
»Kommen Sie um zwölf zum Essen. Es wird scharf.« Ich machte eine Bewegung mit der Hand unter dem Kinn. Ich dachte, es sei eine typisch italienische Geste. Aber was es bedeutet, wusste ich nicht. Aber egal.
Heute gibt es also Erbsen-Kartoffel-Püree mit Minze und Chili-Kreuzkümmel-Möhren. Und danach Espresso und Mohn-Orangen-Nusskuchen. Das wird die Laune des Professors erheblich verbessern – da bin ich mir sicher.
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