Ein Land, das ich besonders bewundere und mag, ist Italien. Ich glaube, es wurde von Kindern, Köchen und Designern erfunden. Alles wirkt so verspielt. Zurückhaltend bunt. Begeistert. Einige Menschen können meine Leidenschaft für die Italiener nicht verstehen, weil diese angeblich so chaotisch sind. Aber vielleicht ist auch genau dies das Geheimnis ihrer guten Küche. Das Essen ist raffiniert und doch oft bestechend einfach, sympathisch, fast grenzenlos vielseitig. Allerdings habe ich in Italien noch nie einen Kartoffelsalat (insalata di patate) gegessen, obwohl es viele gibt. Den toskanischen, den ligurischen, den römischen … fast jeder Gegend des Stiefels ist ein Kartoffelsalat gewidmet. Bei dem Salat von Herr Grün handelt es sich genau genommen um einen Kartoffel-Bohnen-Salat. Ich nenne ihn Kartoffel-Bohnen-Salat Le Querce. Den Namen hat er von einem umbrischen Gut in der Nähe von Orvieto oberhalb des Corbara-Sees. Lust auf Italien?
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Herr Grüns vitaminreicher Herbstsalat
»Sie wollen wirklich einen Herbstsalat zubereiten?« Frau Plötzenhoff lächelte triumphierend. Ich hatte es schon oft vor, konnte mich aber nie für die Zutaten entscheiden. Heute hatte ich einen ziemlich guten Plan. Ich nahm meinen Einkaufszettel aus der Tasche, schaute konzentriert darauf und beobachtete gleichzeitig Frau Plötzenhoff, die sichtlich nervös wurde. »Zeigen Sie mal her.« Sie versuchte mir erstaunlich schnell den Zettel zu entreißen. »Nichts da! Das bleibt mein Geheimnis.« Sie bekam ihn nicht zu fassen. Das war mein Glück. Er war nämlich gänzlich weiß. Wirklich.
Sie wollen wissen, wie ich den Herbstsalat zubereitet habe? Kommen Sie mit. Aber verraten Sie nichts Frau Plötzenhoff.
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Italienischer Muschel-Nudel-Salat mit Rucola und selbst gemachtem Basilikum-Pesto
»Herr Grün, haben Sie mal Zeit?« Professor Caprese klang aufgeregt am Telefon.
Aber ja – ich hatte Zeit und war gespannt, was er sich wieder ausgedacht hatte.
Eine halbe Stunde später stand er mit Luigi im Kochlabor.
Der Professor packte gelbe Knete aus und legte sie auf den Tisch. Luigi setzte sich an den Tisch. Dann ging alles ganz schnell und aus der Knete waren muschelartige Gebilde geworden.
Caprese klatschte in die Hände und Luigis Kopflampen blinkten wie wild.
»Na – was sagen Sie? Conchiglioni rigate – Muschelnudeln. Die kann Luigi Ihnen jetzt jederzeit herstellen.« Der Professor war sehr stolz.
Ich muss sagen, ich war beeindruckt.
Am anderen Tag legte ich Luigi meinen Nudelteig auf den Tisch. Aber er formte kleine Autos und Häuser und sogar Katzen.
Auf keinen Fall sollte der Professor enttäuscht sein, deshalb eilte ich zum italienischen Supermarkt und kaufte sehr hübsche Muschelnudeln.
Mittags gab es dann Muschel-Nudel-Salat mit Rucola und selbst gemachtem Basilikum-Pesto.
Der Professor hatte Tränen in den Augen. Er lobte Luigi in einem fort. Der verdrehte nur die Augen. Ob Roboter auch ein schlechtes Gewissen haben? Egal. Es war ein schönes Mittagessen und alle waren sehr froh.
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